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Am 16. April 2011 eröffnete Deutschlands erster Dive Coaster Krake. Ebenfalls Premiere feierte an diesem Tag der extra für die Bahn komponierte Soundtrack der jungen Sounddesigner von IMAscore aus Paderborn. Wir hatten die Möglichkeiten die Jungs über ihre Arbeit auszufragen.

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HPW: Erst einmal vielen Dank, dass ihr euch für unser Interview zur Verfügung gestellt habt. Stellt euch doch bitte einmal uns und den Lesern bitte vor und gebt uns doch schon einmal einen kleinen Einblick von eurer Firma!

IMAscore: Wir sind ein Musik- und Soundproduktionsunternehmen mit Sitz in Paderborn und bestehen aus einem jungen Team von vier Personen. Wir sind hauptsächlich im Bereich der Film-, Game- und Werbemusik sowie im Sound-Design und Mixing tätig.

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HPW: Wie kam es dazu, dass ihr vom Heide-Park Resort für diesen Auftrag auserwählt wurdet?

IMAscore: Wir haben dem Park gleich zu Beginn unsere Vorstellungen samt Demostück zugeschickt. Hier ging es für uns nicht darum, möglichst schnell den Auftrag in der Tasche zu haben, sondern die neue Achterbahn wirklich auch auf einem akustischem Wege bombastisch wirken zu lassen. Der Park hat gleich bemerkt, dass wir mit Herzblut an die Sache rangehen würden – so was gibt es leider viel zu selten in der Branche.

HPW: Als ihr schließlich die Zusage bekommen habt, wie waren eure Emotionen? Eher Erleichterung, pure Freude oder war es ein völlig normales Gefühl? Beschreibt mal den Tag, an dem ihr den Anruf / den Brief erhalten habt.

IMAscore: Vorher gab es ein Meeting im Park, in dem wir nochmal alles erklärt bekommen haben. Anfangs dachten wir an ein kurzes Stück, welches im Bahnhof zu hören sein soll. Dann war allerdings die Rede von einer ganzen Atmosphäre von insgesamt 80 Minuten Länge. Um die Bahn herum, in der Warteschlange und Station, sogar an der Lift Auffahrt sollte man ursprünglich etwas zu hören bekommen. Wir gingen über die Baustelle und hatten somit das gesamte Areal, welches beschallt werden sollte im Überblick. Am Ende fragte uns dann der Heide-Park, ob wir uns das zutrauen würden. Dann waren wir es, die vor Ort noch keine Zusage erteilen konnten. Nachdem wir geplant hatten, wie lange wir wohl für die Produktion brauchen würden und der Heide-Park uns definitiv engagieren wollte, nahmen wir die Aufgabe an. Selbstverständlich waren wir glücklich. Für uns als Achterbahnfans ging ein kleiner Traum in Erfüllung. Wir wussten aber was uns bevorsteht und waren deswegen eher nervös als erleichtert.

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HPW: Beim Lesen durch eure Referenzenseite, die ihr auf eurer Homepage veröffentlicht habt, kann man erkennen, dass ihr bereits einige größere Projekte geleitet habt. Doch war der Auftrag, ein Musikstück für eine Großachterbahn zu komponieren, eure bisher größte Aufgabe? (- Vergleich eventuell mit anderen Projekten)

IMAscore: Sie gehörte auf jeden Fall zu einer der größten. Natürlich: Wenn wir am Sound-Design und der Abmischung eines Kinofilms sitzen, ist das ebenfalls mit sehr großem Aufwand verbunden. Die KRAKE war aber wirklich etwas besonderes. Zwei Monate lang hörte man bei uns im Studio ein tiefes Grummeln und eine düstere Atmosphäre. Das gehörte auf einmal zum Alltag und die Nachbarfirmen um uns herum dachten mit der Zeit sicherlich, dass bei uns gerade die Apokalypse eingeleitet wird. Aber es wurde nachdem sich die erste nervöse Anspannung gelöst hat, tatsächlich einer der spaßigsten Aufträge, die wir bisher hatten.

HPW: Erzählt uns doch einmal, welche Probleme beim komponieren des KRAKE-Soundtracks auftraten.

IMAscore: Es gab natürlich von Candy Holland (Creative Director) Vorgaben, an die wir uns halten mussten. Immer wieder zeigten wir dem Park neue Versionen. Oftmals haben wir zu viel Gas gegeben und bauten in der Warteschlange zu heftige Schocker ein. Diese haben wir dann wieder rausgenommen. Dann war das Tempo grundsätzlich zu schnell. Da wir hier nicht von einem Megacoaster sprechen, sollte alles eher bedrohlich statt actionreich klingen. In der Area mussten wir das Theme an wenigen Stellen auch an das der ToPiLauLa Schlacht angleichen. Hier gab es aber keine Noten oder ähnliches und somit hatten wir keine andere Wahl, als dieses nach unserem Gehör nachzuspielen. Beim Soundcheck im Park hatten wir dann noch das Problem mit der gesprochenen Geschichte der KRAKE. Diese wurde vom Park so oft auf die Musik der Warteschlange gelegt, dass es schließlich an uns lag die viel zu langen Sprecherphasen kurzfristig zu entschärfen. Jetzt hört man den Sprecher nur vier mal in 30 Minuten – das geht keinem auf die Nerven.

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Bis wir die eigentliche Melodie und Harmonien geschrieben haben vergingen einige Tage. Unser Ziel war immer, dass sie einprägsam sein sollte. An der Eröffnung hörten wir einige Besucher die Melodie summen und waren von diesem Moment an erleichtert und auch sicher: Diese Tonfolge identifiziert man mit der KRAKE. Besonders Achterbahnneulingen, die zum ersten mal in diesen Coaster steigen, wird die Musik der KRAKE stets an diese Mutprobe erinnern.

HPW: Hört ihr euch selber noch gerne eure eigene Musik an und denkt im Nachhinein, was man noch hätte anders machen sollen?

IMAscore: Das denkt man immer. Wenn einige Nächte nach einer Produktion vergangen sind, bekommt man wieder neue Ideen und kann sich da auch mal ärgern, dass man diese nicht auch noch eingebaut hat. Aber das ist völlig normal, schließlich hat man die Musik jeden Tag gehört. Was wir allerdings etwas schade finden ist, dass man die Musik seit wenigen Wochen im Bahnhof so gut wie gar nicht mehr hört. Ständige Schleifen der Sicherheitsanweisungen kommen mit dazu – da geht die Atmosphäre leider flöten. Das bestimmt aber der Park und nicht wir.

HPW: Viele User fragen sich, ob der Soundtrack eines Tages auf CD erhältlich sein wird. Könnt ihr da genauere Angaben machen?

IMAscore: Wir bekommen ständig Anfragen von den Besuchern und wären bereit, den Soundtrack auch auf CD anzubieten. Bis jetzt steht noch nichts fest, es wäre aber für die Fans des Parks und der Bahn sicher ein tolles Souvenir. Das wissen wir und wir setzen uns auf jeden Fall dafür ein. Ein bisschen KRAKE Atmosphäre Zuhause oder im Auto kann ja nicht schaden.

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HPW: Sind denn bereits andere Projekte in Freizeitparks, insbesondere vom Heide-Park Resort geplant, über die ihr sprechen dürft?

IMAscore: Ja, da ist viel geplant, auch für den Heide-Park. Darüber sprechen können wir aber noch nicht.

HPW: Nun mal etwas persönlicher zu euch: Seid ihr selber denn ein wenig Achterbahn verrückt?

IMAscore: Ein wenig? Wir sind Achterbahnfreaks! Der Auftrag machte uns vermutlich deswegen auch so viel Spaß. Es ist ein tolles Hobby was immer mehr Menschen begeistert. Und gerade dann weiß man auch, was die Besucher erwarten und was für die richtige Atmosphäre sorgt.

HPW: Und ihr seid bestimmt auch die KRAKE bereits gefahren? Wie findet ihr Deutschlands ersten Dive-Coaster?

IMAscore: Uns war von Anfang an klar, dass wir alle auf den Moment hinarbeiten, in dem wir zum ersten Mal in den geräumigen B&M Reihen der KRAKE Platz nehmen dürfen. Der Park hatte uns zur Jungfernfahrt eingeladen, da waren wir alle sehr nervös, wie denn die akustische Untermalung beim Publikum so ankommt. Die Fahrt selbst fanden wir richtig gut. Der Zug gleitet butterweich über die Schienen und der Drop ist sehr intensiv. Man hat aus der verfügbaren Streckenlänge das Beste rausgeholt.

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HPW: Besucht ihr in dieser Saison noch öfter das Heide-Park Resort?

IMAscore: Ja! Wir waren auch schon seit der Eröffnung einige Male wieder im Park. Es ist schön zu beobachten wie die KRAKE vom Publikum aufgenommen wird.

HPW: Dann wünschen wir euch weiterhin Alles Gute und noch einige weitere Aufträge, damit wir eure gelungene Musik noch in anderen Fahrgeschäften hören dürfen.

IMAscore: Vielen Dank! Wir wünschen natürlich dir und allen Lesern noch eine schöne Freizeitpark-Saison.{jcomments on}


Weiterführende Links

  • Krake-Soundtrack auf YouTube
  • IMAscore Homepage
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